Sonntag, 12. Februar 2017

So fühlt sich also Heimweh an...

Um ehrlich zu sein, hatte ich noch nie wirklich Heimweh. Auf keinen Camps oder Klassenfahrten, noch nicht mal bei meinem 4-wöchigen Schüleraustausch auf Teneriffa.

Seit einiger Zeit jedoch, genau genommen mehr oder weniger seit ich erfahren habe, dass meine Familie mich doch nicht über Weihnachten besuchen kann, habe ich immer ein komisches Gefühl im Bauch, wenn ich an sie denke oder mit ihnen in Kontakt bin. Ich bin auch kein großer Fan von Skype, denn jedes Mal, wenn wir geskyped haben, wurde das Gefühl noch verstärkt. 
Ich kann dieses Gefühl nicht erklären, dazu fehlen mir die Worte. 

Seit meinem Urlaub erinnert mich jede Kleinigkeit, die ich im Alltag sehe oder höre, an Situationen, die ich daheim erlebt habe. Angefangen hat es, glaube ich, als ich am Strand saß und mir vorgestellt habe, es wäre ein ganz normaler Familienurlaub. Raphael wäre angeln und Mama und Papa wären am Wohnmobil, das Essen vorbereiten.

Leider wurde ich nach einer halben Stunde immer noch nicht zum Essen gerufen und so platzte mein Tagtraum. Dennoch war es ein gutes Gefühl, da ich die vertrauten Situationen mit etwas Positivem, wie den Urlaub, verbunden habe.

Wieder in Windhoek angekommen, habe ich immer mehr Alltagssituationen mit meiner Familie assoziiert. Sei es im Projekt, wenn es Spaghetti Bolognese zum Mittagessen gab, ein Geländewagen neben meinem Taxi an der Ampel stand oder ich aber einfach nur gefragt wurde, woher ich komme. 
Das positive Gefühl dabei ist aber nahezu komplett verschwunden und hat einem eher beklemmenden Gefühl Platz gemacht.

Letztendlich muss da jeder einmal durch, denke ich. Nur durch Dinge wie diese wächst man über seine eigenen Grenzen hinaus und lernt fürs Leben. 
Wäre ja langweilig, wenn alles perfekt wäre! ;)

1 Kommentar:

  1. Hi Ronja!
    Danke dür deine schönen Beiträge über deine Reise, Höhe- und Tiefpunkte - die es doch überall immer gibt, glaube ich - oder nicht?
    Ich freue mich schon, dich bald wieder zu sehen und bin gespannt, was du von der ersten Hälfte deines Jahres erzählen wirst!
    Bis bald, Jakob

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